Geschichte des Vereins

Der erste Oelsnitzer Stadtmusikus, Herr Weber, war bereits im Jahre 1844 aktiv. Mit dem Namen Stadtmusikdirektor durfte sich jedoch erst Friedrich Thierfelder schmücken. Große Konzerte und sogar Opernaufführungen wurden unter seiner Regie in der Kochhalle (heute Vogtlandsporthalle) aufgeführt.

Anfang der 30er Jahre kaufte der Leipziger Hermann Walter die Stadtkapelle, welche er später in eine Musikschule umwandelte. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt das Oelsnitzer Orchester 3.000 Mark um die Bevölkerung nach dem Krieg zu motivieren. Anschließend ging das Oelsnitzer Musikinteresse immer weiter zurück, bis es schließlich in den 60er Jahren zum Erliegen kam.

Erst Anfang der 90er Jahre wurde der Ruf nach einem Orchester laut. Der damalige Kulturamtsleiter, Franz Springer, welcher der Partnerstadt Rehau regelmäßig Besuche abstattete, führte bereits 1991 mit dem damaligen Bürgermeister von Rehau, Herrn Reichel, sowie dem Kulturverantwortlichen Herrn Hösch erste Gespräche zur Gründung einer Stadtkapelle.

Im Jahre 1993 schaltete man erste Anzeigen im Oelsnitzer Amtsblatt. Leider brachte dies noch nicht den gewünschten Erfolg. Erst als Springer an den damaligen Leiter der Yamaha Musikschule, Herrn Ritter, herantrat und eine Liste der bis dato Interessierten überreichte, konnte das Vorhaben intensiv verfolgt werden und der Stein kam ins Rollen.

Nun war es an der Reihe eine Satzung zu erstellen, sowie die vereinsrechtlichen Hintergründe zu klären. Theo Wenig, ein bayerischer Wirtschaftsberater welcher nach der Wende ins Vogtland gekommen war um die Wirtschaft zu unterstützen, wurde mit dieser Aufgabe betraut.

Im März des Jahres 1995 wurden dann per Zeitungsanzeige alle Oelsnitzer Bürger, welche ein Musikinstrument spielen, aufgerufen sich an der Gründung der Stadtkapelle zu beteiligen. Zum Treffen am 23.03.1995 in den Räumen des damaligen Tanzlokals "Funtastic" in Oelsnitz /Vogtl., an dem die Bläsergruppe des Gymnasiums Oelsnitz (heute Julius-Mosen-Gymnasium) die musikalische Gestaltung übernahm, erschienen schließlich ca. 25 Musiker. Davon erklärten 13 sofort ihren Beitritt als Mitglied zum „Verein [der] Stadtkapelle Oelsnitz e. V.". Wolfgang Ritter wurde zum 1. Vorstand gewählt. Ulrich Puschmann wurde als 2. Vorstand bestätigt.

Schon damals war die Orchestermusik familiär, da auch sein Sohn Johannes Puschmann zu den Gründungsmitgliedern zählt. Weitere Gründungsmitglieder sind: Eva Maria Möbius, Mathis Tröger, Thomas Schuch, Walter Schardt, Alexandra Nitzsche, Knut Wolfram, Torsten Rustler, Karl Schlosser und Ralf Fengler.

Die ersten Proben des neuen Oelsnitzer Orchesters wurden in der Gaststätte der Gartensparte Neues Leben absolviert. Das Repertoire stützte sich zunächst auf Noten der Bläsergruppe des Gymnasiums sowie auf Geschenke von befreundeten Orchestern.

Heute hat die Stadtkapelle Oelsnitz insgesamt ca. 100 Stücke verschiedener Genre im Programm, von denen viele bei regionalen und überregionalen Auftritten ertönen. Der Probenraum in der Lutherstraße in Oelsnitz /V. bietet viel Raum zum Üben und kreativen Musizieren.

Seit der Gründung leitete Wolfgang Ritter als Dirigent und 1. Vorstand das Orchester. Nach seinem Ausscheiden Anfang des Jahres 2012, übernahmen Henning Röder und Max-Martin Ketzel die musikalische Leitung. Kai-Uwe Steinbrich trat die Position des 1. Vorstands an. Am 15. Februar 2020 übernahm  Frank Lehmann diesen Posten.

Die Planungen zum 25-jährigen Jubiläum, welches im Jahr 2020 gefeiert werden sollte, wurden durch die Coronapandemie jäh unterbrochen.